Christine Tritschler
romeo und Julia
von William Shakespeare
in der Übersetzung von Thomas Brasch | in einer Fassung von Sophia Aurich
Regie Sophia Aurich | Bühne & Kostüme Martha Pinsker | Musik Johannes Cotta, Friederike Bernhardt
Live-Schlagzeug Johannes Cotta | Dramaturgie Marie Johannsen | Videos Astrid Gleichmann | Licht Katrin Otte
Regieassistenz Alina Nikolova| Inspizienz Tobias Flaskamp
mit Nelly Politt, Stefan Siebert, Benjamin Schardt, Johannes Bauer, Katrin Hauptmann, Hergard Engert, Stefan Schleue, Johannes Cotta
Premiere am 18. Januar 2025 am Rheinischen Landestheater Neuss
"Es gibt kein Ding ohne sein Gegenteil. Dies Hassen lieb ich: Weil ich Liebe hass."
Die vermutlich tragischste Liebesgeschichte aller Zeiten gilt vollkommen zu Recht als der populärste und meistgespielte Theatertext des Autors William Shakespeare und überhaupt. Entsprechend bekannt ist der Plot über zwei in Verona ansässige, miteinander verfeindete Familien – die Montagues und die Capulets – und die jeweils aus einer der beiden Familien stammenden Jugendlichen, Julia und Romeo, die sich unbändig ineinander verlieben. Eine Liebe, die allen Konventionen und Verboten trotzt, naiv und echt – in einer Welt voller Hass und Krieg.
Two households both alike in dignity
From ancient grudge break to new mutiny
Where civil blood makes civil hands unclean.
From forth the fatal loins of these two foes
A pair of star-cross'd lovers take their life,
Whose misadventure piteous overthrows
Doth with their death bury their parents' strife
The fearful passage of their death-mark'd love
And the continuance of their parents' rage,
Which, but their children's end, nought could remove,
Is now the traffic of our stage"
Pressestimmen
"Ansonsten zeichnet {Sophia Aurich} ein Bild, bei dem alles stimmt. Auf die wichtigsten Personen hat sie sich beschränkt. Stefan Siebert und Nelly Politt sind ein famoses Liebespaar, Katrin Hauptmann ist als Lady Capulet grandios, Johannes Bauer gibt als Mercutio einen Maulhelden, wie er im Buche steht, Benjamin Schardt hat als Benvolio zwar nur eine kleine Rolle, aber die füllt er als guter Freund des Romeo auch aus.
Und Tybalt? Der wird als Teil der Capulets vom Musiker Johannes Cotta verkörpert, und was der mit seinem Schlagzeug macht, vor allem in der Szene, in der er sich mit Mercutio streitet, das ist schon sehenswert.
Überhaupt die Musik: An- und abschwellende Töne sind der Maßstab in den Szenen (Cotta, Friederike Bernhardt).
{...}
Dazu kommen die kleinen Ideen der Regisseurin. Wie sie andeutet, dass zwischen Mercutio und Benvolio mehr sein könnte als die bloße Männerfreundschaft, oder wie sie die Pein der Amme bei den Worten der Lady über die Hochzeit ihrer Tochter Julia mit dem Grafen Paris in dem Kneten der Kaffeedose spiegelt. Oder wie sie die Balkonszene kurzerhand in das Auto verlegt, oder wie sie den Zuschauerraum mit einbezieht oder wie Julia und Romeo ihre „Liebesloverlyrik" (Mercutio) über den Köpfen der Zuschauer austauschen... Das lässt die Zeit im Flug vergehen, die fast drei Stunden nicht lang werden."
RP: "Romeo und Julia mit vielen Ideen"
"Ein äußert beschwingter, mitreißender Abend mit einem exzellenten Ensemble.
{ ...}Der Regisseurin fielen äußerst ungewöhnliche, aber gerade darum beeindruckende Inszenierungsdetails ein. So steht Julia bei der Balkonszene auf einer hoch gelegenen Plattform an der Seitenwand des Zuschauerraums, Romeo ihr gegenüber. Besser kann man die Trennung nicht darstellen. {...}
Es ist eine höchst emotionale Inszenierung, die einen gebannt zusehen und die Zeit vergessen lässt. Wenn Romeo und Julia am Ende sterben, sieht man auf der Leinwand ein altes Ehepaar, Hand in Hand. Gewiss eine ungewöhnliche Idee, aber sie fügt sich sehr gut in diesen Abend ein.
Unbedingt ein sehenswerter Abend, der einen berührt. Großes Lob für die Schauspielerinnen und Schauspieler und für die klugen Regieeinfälle.{...}"
theater pur: "Jetzt lasst uns gehen. Noch schöner wird es nicht" (Benvolio)"